Aus der Rubrik “Spiel und Spaß mit dem 3D-Drucker”, heute mal der “Selbstbewässernde Pflanztopf”. Die Idee einen Blumentopf aus einem Wasserreservoir heraus via Kapillarwirkung zu bewässern ist nicht neu. Eine schöne Variante gibt es z.B. hier - ein Schraubglas als Wasserspeicher und darauf der eigentlich Blumentopf. Quasi ein bisschen Upcycling + 3D-Druck. Allerdings wollte ich lieber ein wenig mit FreeCAD üben und hab das Modell daher von Grund auf neu entworfen. Rausgekommen ist dabei folgendes:

Blumentoepfe

…nicht ganz so hübsch, aber dafür in FreeCad leicht anpassbar. Die Wandstärke und die Parameter für das Schraubgewinde können im Settings-Spreadsheet eingestellt werden. So sollte man das für diverse Gläser anpassen können. Ich habe Honig-Gläser mit Plastikdeckel verwendet, da Twist-Off-Gläser bei mir meist zum Einkochen wiederverwendet werden.

Um das Wasser nach oben zu transportieren, nutze ich Schammtücher aus Pflanzenfasern (gibt’s in jedem Discounter), die ich entsprechend mit einer Rasierklinge in Streifen geschnitten habe. Ein Schablone dazu liegt ebenfalls als 3D-Modell bei.

Einen Monat haben die Pflanzen jetzt schon mit der ersten Betankung schadlos überstanden, also scheint das schon irgendwie zu funktionieren.

Gedruckt habe ich das ganze in PLA. Auf Dauer ist das sicher nicht die beste Wahl. Mal sehen, wie lange das Material durchhält. PETG wäre wahrscheinlich besser geeignet. Den Korpus sollte man mit 5mm Brim innen und aussen drucken, da die Haftfläche zum Druckbett doch recht klein ist.

Das FreeCAD-Modell ist recht simpel und besteht aus drei Teilen. Der Boden mit den Löchern und die Schablone für die Schwammtuchstreifen ist einfach eine aufgepolsterte Skizze. Der Durchmesser der Schablone hängt vom Durchmesser des Schraubgewindes ab.

Der Grundkörper des Korpus ist eine Skizze in X-Z-Achse, welche um die Z-Achse rotiert wird. Die Helix für das Schraubgewinde wird über einen ShapeBinder in den Körper “verlinkt”. Dort wird dann über die AdditivePipe-Funktion eine 2D-Skizze am Helix-Pfad entlang extrudiert, um das Gewinde zu erhalten. Die entsprechenden Parameter werden aus den Einstellungen im Settings-Spreadsheet übernommen oder abgeleitet. Das ist eigentlich auch schon alles - ganz ohne Schnick-Schnack, frei nach dem Motto “Form follows function”.

Das ganze ist noch ausbaufähig. Man könnt z.B. eine Öffnung vorsehen, um das Glas füllen zu können, ohne es abzuschrauben oder irgendwelche Dekoelemente hinzufügen. Da wird’s in FreeCAD aber schon etwas aufwendiger.

Download: SelfWateringPlantPot_V1.zip